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Mehr über die Vierbrüdersäule, aus Die Provinz Ostpreußen : ein Handbuch der Heimatkunde:
Mitten im Walde steht der Vierbrüderkrug,
ein mit einigen Logierhäusern versehenes Gasthaus,
das außer seiner waldigen Umgebung noch eine
historische Merkwürdigkeit aufweisen kann. Dicht
dabei steht nämlich ein eigenartiges Denkmal, die
Vierbrüdersäule. Ursprünglich bestand es aus
einem hohen, mastbaumartigen Pfahl mit vier sich in
rechtem Winkel schneidenden Armen. Jeder Arm
trug einen aus Holz geshnitzten bärtigen Kopf mit
aufgesetztem Helme. Jetzt steht an derselben stelle
eine achteckige massive Säule, die am oberen Ende
die Brustbilder von vier mit Harnisch und Helm
versehenen Männern aufweist. Auf einer an der säule befestigten Tafel
liest man folgende Inschrift:
“Zwölfhundertfünfundneunzig — die Chronik nennt dies Jahr,
Zur Zeit als Ordensmeister Meinhard von Querfurt war,
Da ruhten hier im Haine vier Waffenbrüder aus,
Von sudau’n siegreich kehrend zurück nach blut’gem Strauß.
Da war der wackre Dyvel, der rüst’ge Kobenzell
Und Stobemehl und Röder, ein mutiger Gesell.
Die Treue, die dem Orden sie hatten angelobt,
War schon in Gau’n voll Aufstands im Kampfe oft erprobt.
Sie saßen froh beim Mahle nah Conowedits Schloß,
Da stürzte aus dem Dickicht hervor der Feinde Troß.
Mit Schwert und Spieß und Keule streckt nieder er die Vier.
— Und zum Gedenk der Toten steht diese Säule hier.”