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Preußische Kuriositäten

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Monthly Archives: February 2020

Friedrich Wilhelm IV und die Berliner Bürgerwehr

04 Tuesday Feb 2020

Posted by paulskin in Events

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1848, geschichte, history, hohenzollern, preußen, prussia, revolution

Herr Nobiling hätte sich gefreut (vielleicht war er), den König die Bürgerwehr in solche Art loben hören zu können, die Officieren waren vielleicht nicht so froh darüber…

Rede S. M an den Offizieren, 25. März 1848.

Ich freue Mich, wieder in Ihre Mitte zu sein. Es sind Gerüchte im Umlauf, als ob ich nicht ganz frei in meinen Entschlüssen wäre. Ich bin deshalb herüber gekommen und werde in der nächsten Woche mehrere Tage hier in Potsdam verweilen. Mein Erscheinen ist der beste Beweis des Gegentheils.

Außerdem bin Ich herüber gekommen, um mit Ihnen mich über etwas Anderes auszusprechen. Es sind in Berlin ebenfalls Gerüchte verbreitet, als ob unter den Truppen namentlich unter den Officieren eine Diversion beabsichtigt würde. Ich bitte Sie, sich aller Aeußerungen zu enthalten, erstens aus Liebe zu mir,zweitens aus Liebe zum Vaterlande, drittens um die Kraft nicht zu zertheilen, die wir gegen äußere Feinde nöthig haben möchten, wodurch leicht ganz Europa in Gefahr kommen könnte.
Alle meine Kräfte sind für das deutsche Vaterland jetzt in Anspruch genommen, in diesem entscheidensten Augenblicke, wo Deutschland in der höchsten Gefahr ist, sich zu zersplittern. Um diesen Zweck zu erreichen werde ich kein Opfer scheuen, schon den 17., und 18. war alles vorbereitet, ja schon früher, und keine Macht der Welt würde Mich gezwungen haben, anders zu handeln, wenn ich es nicht für das Glück des Deutschen Volkes nothwendig hielte.
Das Benehmen der Truppen ist über alles Lob erhaben, in meiner Sterbestunde werde ich es Ihnen noch gedenken. Truppen, die das geleistet haben, werden unübertreffliches gegen einen äußeren Feind leisten.
Ich weiß nicht, ob das Verhältniß von Berlin Ihnen bekannt ist, es ist ein ganz abnormes Verhältniß. Es giebt keine Obrigkeit, keinen Magistrat, keine Stadtverordneten und dennoch ist durch den Willen der Bürger das Eigenthum und die Person geschützt.
Meine Person ist niemals sichere gewesen, und Ich habe nicht geglaubt, daß die Berliner solche Anhänglichkeit an mich gehabt haben.

Einzelne Redner, 30-40, selbst bis 50, die versucht haben, Reden zu halten und aufzuregen sind durch Bürger, Jungen von 15 Jahren an bis zu Alten von 60 Jahren verhaftet worden.
Ich habe eine ziemlich bedeutende Truppenmasse versammelt und die Armee so aufgestellt längs den Eisenbahnen, damit sie auf meinen Wink gleich bereit sein kann, in dem Falle nämlich, wenn der Pöbel einen Aufstand gegen die Bürger machte und diese desselben nicht Herr werden könnten. Dann sollen sie die bürger unterstützen, um diesen Aufstand nieder zu halten. So wie es aber jetzt steht, glaube ich nicht daß es nothwendig sein wird. Nur wenn die Bürger es wünschen, würde ich noch näher erwägen, ob die Truppen zurückkehren.

(Nach einer Pause, in welcher General von Rohr dem König etwas zuflüsterte, sagte derselbe):

Aber das kann ja nicht mißverstanden werden. Mißverstehen Sie mich nicht, Ich habe gemeint, daß Meine Person seit dem Augenblick, wo die Truppen Berlin verlassen haben, nie sichere gewesen ist, als jetzt.

— Denkwürdigkeiten aus dem leben Leopold von Gerlachs

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