Heute vor 152 Jahren: der feierliche Einzug der Sieger in Berlin.
Den heimkehrenden Siegern. *)
Willkommen Euch! Ihr ruhmgekrönten Krieger!
Willkommen an der Heimath trautem Heerd!
Ihr kehret heim als Helden und als Sieger,
Ihr seid des Lorbeers und der Palme wert.
Das ungemessne Eurer großen Thaten
Ward nicht im Kreis der Voraussicht beraten.
Euch ging ein Held, gar eisenfest und wacker,
Der König Wilhelm ging dem Heer voran,
Des Rosses Hufe stampften Fels und Acker
Nur vorwärts, vorwärts stürmte Mann an Mann
Dem König nach, dem Zollern=Aar, dem starken
Bis an des Feindes Hauptstadt durch die Marken.
Der Siegesflug, der Euch gen Süden führte,
Dem keine Zahl der Feinde widerstand,
Er ist’s, der Preußens Söhne würdig zierte,
An dem wir altes Heldenblut erkannt.
Soll’n wir für solche Thaten ohne Gleichen
Nicht Palm und Lorbeer heut den Siegern reichen?
Der Dank des Vaterlandes Euch zum Lohne,
Im tausendstimm’gen Vivat wird er Euch!
Die Helden zeig’ der Vater seinem Sohne
Und bitte Gott: Er mach’ ihn diesen gleich,
Daß auch einst er auf breiten Ruhmesbahnen
Zum Siege führe unsres Preußens Fahnen.
O jubelt laut an diesem Siegesfeste,
Es ist ein Fest für Preußens Gloria;
Reicht unsren Helden heut das schönste, beste,
Sie bringen Frieden und Viktoria;
Mit ihrem Blut ward Deutschlands Heil erworben,
Drum Ehre denen, die dafür gestorben.
Der wackren Streiter, die in fremder Erde,
Nun schlafen still den langen Todesschlaf,
Sei heut gedacht, daß Trost und Lind’rung werde
All denen, die das Unglück bitter traf;
Sie leben ewig in der Weltgeschichte,
Denn ach, ihr Tod bracht’ uns die Siegesfrüchte.
Deß laßt uns freuen und dem Himmel danken,
Der soviel Segen unsrem Preußen gab;
Laßt uns in Treu’ und Liebe nimmer wanken,
Folgt willig König Wilhelm’s Feldherrnstab.
Erweitert sind des Vaterlandes Grenzen,
Drum seid geschmückt mit deutschen Eichenkränzen.
G.S
*) Aus der Festbeilage zu Nr. 299 des Berliber Fremden= und Anzeigeblatts.