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Frohes neues Jahr! (Mal schauen…)

I found the following passage, actually a large footnote, from v.d. Marwitz’s Nachlasse (Volume 2, page 284) very interesting. It’s part of a response to the Stein/Hardenberg reforms.
It seems clear that a person from the time, writing at the time, whose family was intimately bound to Prussia, considered it to be an amalgamation of varied provinces and that it was the idea of Prussia that bound them together and not a faceless bureaucratic state.

A. d. H. : Siehe den Schluß der Rede vom 23sten Februar 1811.
Dazu bemerkt v.d. Marwitz in seinem Aufsatze über diese Rede:

„Es wird hier noch einmal erwähnt, daß Provinzial-Ansichten ihrer Natur nach immer einseitig seyn müssen und daher hier nicht beachtet werden können. – Eben weil sie einseitig, d.h. ganz aus der Natur und Lage ihrer Provinz geschöpft sind, darum müssen sie beachtet und gehört werden. – Daß nachher das Wohl des einzelnen dem des Ganzen weichen müsse, versteht sich von selbst. Die Preußische ist keine von Alters her so wie jetzt ist schon bestehende, durch Sprache, Sitten und Gesetze rund herum abgeschlossene Nation, sondern sie ist ein Zusammengebrachtes, aus vielen an Gesetzen und Gewohnheiten höchst verschiedenen Provinzen, sie kann auch niemals Eine Nation werden, wie die oben bezeichnete seyn würde, weil eine jede Provinz neben sich andere ihrem Staat fremde Provinzen hat, denen sie sich im Grunde näher verwandt fühlt, als den entfernten und ihr unbekannten anderen Provinzen des Preußischen Staates, so z.B. der Märker dem Sachsen, der Schlesier dem Deutschböhmen und Mähren, der Preuße dem Kurländer und Litthauer. Sie nun in Eins schmelzen wollen, heißt ihnen ihre Eigenthümlichkeit rauben, und aus einem lebendigen Körper eine todte Masse machen wollen.

Wodurch sollen sie denn aber verbunden werden? Höre ich fragen. –

Ich antworte, dadurch, wodurch sie unter Friedrich dem Großen verbunden waren, durch die Idee: Preußen, die jeder Provinz als etwas höheres vorschwebte. Solche Idee ist vielleicht das stärkste Band, welches einen Staat zusammenhalten kann; der preußische hat es bewiesen, der Oesterreichische beweis’t es noch heute. Er wäre längst gefallen, wenn es ihm eingefallen wäre, Böhmen, Oesterreich, Ungarn und Croatien alle über einen Leisten schlagen und so ihre Eigenthümlichkeit ersticken zu wollen. Aber diese, und mit ihr das Ganze zu erhalten, dazu gehört freilich eine Regierung, die mehr versteht als ein Schema auf dem Papier zu entwerfen, um ihre Provinzen und Unterthanen mit aller Bequemlichkeit danach zuschneiden und zerarbeiten zu können.“